Niemals aufgeben ist die Devise.
Liebes Tierheim-Team,
wir möchten noch mal von unserem Dante liebe Grüße ausrichten.
Wir sind nach wie vor endverliebt in diesen hochintelligenten und wunderschönen Kater.
Das weniger schöne zuerst: kurz vor Karneval hat er mich gebissen, und dass so schlimm, dass ich beim Arzt war und volle drei Tage mit der Hand, die er erwischt hat, wirklich nichts mehr machen konnte. Nicht mal mehr einen Stift halten oder die Computer-Maus führen. Übrigens wirklich einfach so gebissen, ohne irgendeinen ersichtlichen Grund und mit einem Gesichtsausdruck wie ein wütendes Raubtier. Mein Mann war Augenzeuge.
Ob ihn die Gesamtsituation, wie mein Mann und ich da auf der Couch gesessen haben, an etwas Schlimmes erinnert hat… wir werden es nie erfahren.
Ich habe aber gut reagiert, nämlich gar nicht.
Dante war sichtbar verwirrt, dass ich ihn – trotz fließendem Blut – nicht angebrüllt habe oder sonst irgendwie „böse“ reagiert habe. Ich hab ihn ignoriert, wir sind raus aus dem Zimmer und dann hat mein Mann mich erstmal verpflastert. Dann sind wir wieder rein und haben so getan, als wäre nichts passiert. Wir haben freundlich mit ihm gesprochen, alles wie immer.
Tatsächlich habe ich ja damit gerechnet, dass er irgendwann mal feste zubeißt und war daher darauf vorbereitet.
Und Dante hat sich nur Minuten später unglaublich um mich bemüht, mich wie wild angeschmust, er hat Blickkontakt gesucht und ganz viel gemaunzt. Und er immer wieder an meinen Verletzungen geschnuppert. Das war schon fast wieder rührend, irgendwie.
Toll ist, die meiste Zeit des Tages ist Dante sensationell lieb. Er ist inzwischen ein ziemlicher Schmusekater geworden. Er genießt und fordert jede Menge Streicheleinheiten. Manchmal liegt er beim Fernsehen schnurrend auf meinem Bauch. Wenn ich einen Schrank öffne, zack, ist er drin. Er will alles genau sehen und wenn er irgendwo reinpasst, dann will er da auch rein. Katze halt. Er hat auch verstanden, dass es ein paar Dinge gibt, die er nicht darf. Zum Beispiel darf er nicht auf den Herd und nicht auf den Esstisch. Das weiß er und akzeptiert das. Überhaupt lernt er sehr schnell.
Und allmählich spielt er besser. Anfangs hat er nur Intelligenzspiele, bei denen es Futter gab oder wilde Angelspiele mitgemacht. Nun spielt er entspannter, liegt dabei manchmal auf dem Rücken oder hält das Spielzeug fest und bearbeitet es mit dem Kaninchentritt.
Leider schläft er definitiv zu wenig, zumindest schläft er viel zu selten wirklich fest.
Es gab bisher nur ganz wenige Momente, wo er wirklich fest geschlafen hat und nicht sofort wieder hellwach war beim kleinsten Geräusch oder einer kleinen Bewegung.
Uns ist noch nicht klar, ob das organische Ursachen hat oder ob er sich immer noch nicht sicher genug fühlt, um sich in Tiefschlafphasen zu wagen.
Wir beobachten das weiterhin.
Ich habe schon mit unserem Tierarzt gesprochen. Wenn Dante im Sommer zu Impfen muss und sich sein Schlafverhalten bis dahin nicht verbessert hat, machen wir ein paar Untersuchungen, um ein organisches Problem entweder zu finden oder besser noch, es auszuschließen.
Vor zwei Wochen habe ich Samstag gearbeitet und bin zwischendurch mal hoch, um mir einen Tee zu machen.
Da hat Dante so fest geschlafen, dass er mich nicht hat kommen hören. Ich hab dann auf den Tee verzichtet und bin wieder runter geschlichen. 2 Stunden später lag er immer noch nahezu gleich da und war immer noch im Tiefschlaf.
Das hat ihm total gutgetan, er war danach wie ausgewechselt. Das kommt aber leider, wie gesagt, noch viel zu selten vor.
Im Allgemeinen machen wir aber jeden Tag kleine Fortschritte. Dante erschreckt sich deutlich seltener und inzwischen dürfen wir irgendwelche Sachen in die Hände nehmen, ohne dass er sofort Panik bekommt. Bei der Türklingel schreckt er zwar noch hoch, aber er rennt nicht mehr in Panik weg. Kommenden Samstag will ich ihn zum ersten Mal mit runter in die Firma nehmen, zuerst nur in mein Büro.
Wenn er irgendwann die gesamte Firma inklusive Keller in- und auswendig kennt und ihn da nichts mehr doll erschreckt, dann möchte ich ihn in den Garten lassen. Das wird wohl noch einige Wochen dauern, aber wir haben ja alle Zeit der Welt.
Wir glauben, dass Dante gerne bei uns ist und sich wohlfühlt. Wir sind wirklich sehr verliebt in ihn und haben es keine Sekunde bereut, dass wir uns für ihn entschieden haben.
Dieses Beißen überkommt ihn, und ich glaube nicht, dass er das wirklich aktiv will. Irgendwelche Situationen lösen das aus, da kann er zurzeit noch nicht raus aus seiner Haut.
Wir sind davon überzeugt, dass Dante zukünftig immer seltener beißen wird und er es eines Tages einfach lässt – weil er dann komplett verinnerlicht hat, dass er geliebt wird, er absolut sicher bei uns ist und zu nichts gezwungen wird.
Wir sind sehr dankbar, dass der hübsche kleine Kerl unser Leben auf den Kopf stellt.
Viele liebe Grüße von
Gabi, Christian und Dante