Palma zu beschreiben ist nicht einfach - sie zu verstehen auch nicht. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass sie einen erlauchten Kreis von Menschen hat, die sie mag und denen sie vertraut, und wenn man nicht zu diesem Kreis gehört, muss man Palma mit Vorsicht begegnen.
Wir glauben, dass ihr Verhalten grundsätzlich aus Unsicherheit kommt, da sie in ihrem bisherigen Leben wahrscheinlich keine klare Führungspersönlichkeit an ihrer Seite hatte. Leider schlägt diese Unsicherheit manchmal in Aggressivität um, so dass Besucher meist schon von ihr abgeschreckt werden, weil sie im Zwinger kläfft und herumspringt. Sie teilt sich ihren Zwinger mit einem netten Rüden, mit dem sie wunderbar spielt und kuschelt - aber auch er bekommt manchmal ihre Launen ab und der Chef im Ring ist eindeutig sie. Mit ihr an der Leine durch das Tierheim zu gehen ist manchmal nicht einfach, da sie sich sehr aufregt und bellt.
Draußen beim Spaziergang zeigt sie eine andere Seite. Bei Hundebegegnungen weicht sie aus, statt nach vorne zu gehen und sie kommt auch zur Ruhe. Sie achtet sehr auf die Körpersprache am anderen Ende der Leine und will gefallen. Sie kann Sitz und sucht auf Kommando Leckerchen. Sie ist schlau, lernwillig und sehr motiviert - wenn sie die nötige Ruhe hat und die Beziehung zum Zweibeiner stimmt.
Am besten begegnet man ihr zunächst desinteressiert und ruhig, damit sie merkt, dass keine Gefahr oder Bedrohung von einem ausgeht. Das Kennenlernen erfolgt sehr langsam und überlegt. Das Ansprechen, das beiläufige Berühren und später das gemeinsame Spielen. Wichtig ist, dass man als Mensch die Führung übernimmt und ihr ganz klar sagt, dass sie keine Verantwortung übernehmen muss.
Richtig viel Nähe ist nicht ihr Ding. Sie ist kein Hund, der Körperkontakt einfordert. Sie lässt es bei ihren vertrauten Menschen zu, mag es auch, aber sie kommt selten von sich aus.
Nicht verschweigen möchten wir, dass sie recht futteraggressiv ist. Eine fremde Peson sollte sie nicht aus der Hand füttern oder ihr etwas wegnehmen. Auch hier: immer ganz sachte vorgehen und immer beobachten, wie die Stimmung ist.
Alles in allem ist Palma ein Hund, der in erfahrene Hände gehört. Mit Kindern wird sie nicht zurechtkommen, andere Haustiere sollten vielleicht besser auch nicht vorhanden sein. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie, ein gestandener, souveräner Rüde wäre, der ihr vielleicht ab und zu mal die Leviten liest, wäre vorstellbar.
Wichtig ist, dass der zukünftige Besitzer akzeptiert, dass er vermutlich erstmal keinen Schmusehund an seiner Seite hat. Palma muss gemanaged werden und man muss mit ihr zusammen den Alltag erarbeiten. Vielleicht wäre es gut, ihr das Tragen eines Maulkorbs anzutrainieren, so lassen sich bestimmte Situationen viel leichter üben.
Wir würden uns wirklich sehr wünschen, dass jemand ihr eine Chance gibt, denn das Leben im Tierheim ist sehr stressig für sie.
Wir würden uns auch sehr über Patentanten oder -onkels für Palma freuen. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne.